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Pressestimmen

Das Reinemachen hat begonnen

Das Reinemachen hat begonnen

Das Feuer hat am letzten Freitag in der Schloss-Garage doch stärker gewütet, als zunächst angenommen. Die Schadenschätzung beläuft sich auf rund eine halbe Million Franken. In der Werkstatt laufen mühsame Aufräumarbeiten – ein Bericht von der Brandstelle.

Marc Leutenegger

Auf dem Tresen im Showroom der Schloss-Garage liegen vier Autonummern parat – alle etwas angeschwärzt – und warten auf Abholung. Die Eigentümer erhalten die Nummern zurück, nicht aber ihre Autos. Die vier Fahrzeuge sind nach dem Werkstattbrand von letzter Woche schrottreif. Eines davon sei ein fast noch fabrikneuer Alfa Romeo 159 gewesen, erzählt Garagist Christian Maier. Der Besitzer hatte aber Glück im Unglück. «Wir haben noch ein identisches Modell an Lager gehabt, einfach in einer anderen Farbe», sagt Maier. Bereits sei er sich mit dem Kunden einig geworden.

Den Brand hatten am Freitagmorgen Arbeiten an einem alten Alfa 147 ausgelöst. Der Besitzer wollte das Auto noch ein Mal vorführen, erzählt Maier. Also habe sein Werkstattteam Rost entfernt und am Chassis Schweissarbeiten ausgeführt. Dabei müsse von den beiden Arbeitern unbemerkt ein Schwelbrand im Innern des Autos begonnen haben. Als die Arbeit eigentlich abgeschlossen war, schoss plötzlich eine Stichflamme hoch. Das Auto brannte in Sekunden lichterloh. «Ich kam eine halbe Minute später mit dem Feuerlöscher angerannt», sagt Maier. «Doch da war schon nichts mehr auszurichten.» Rund eine Viertelstunde lang wütete der Brand, bis die Feuerwehr der Zerstörung ein Ende setzte.

Schrubben, was das Zeug hält

Der Schaden in der Werkstatt ist enorm. Obwohl die Aufräumarbeiten schon vier Tage andauern, zeigt sich auch am Dienstag noch ein Bild der Verwüstung: Auf der strassenabgewandten Seite des Garagengebäudes türmen sich Bauschutt und zerschlissenem Material in zwei riesigen Mulden. Die rückseitige Fassade ist bis hoch zu den Fenstern des Café Wülflingen über der Werkstatt eingeschwärzt. Im hintersten Teil, wo der Brand ausgebrochen war, spitzen zwei Männer in Schutzkleidung die russige Kachelwand ab. Es sind nur zwei von zwanzig Spezialisten der Firma Alvisa 24 AG, die seit Freitag fast rund um die Uhr im Einsatz stehen. «Sie reissen alles raus, was das Feuer versehrt hat», erklärt Maier. Was noch intakt ist, wird minutiös geschruppt und geputzt – «wenn nötig mit der Zahnbürste». Denn Russ ist tückisch: Er greift alle Metallteile an und lässt sie in kürzester Zeit rosten. Am Werkstatteingang steht darum ein ganzes Arsenal von Putzchemikalien.

Zusammen mit Maiers Mitarbeitern stehen über 30 Personen im Einsatz. Ihr Ziel: Bis Mittwoch, also bis heute, sollen der mittlere Teil der Werkstatt und die Waschanlage wieder in Betrieb gehen – zumindest provisorisch. Bis die Spuren des Brandes ganz getilgt sind, wird es noch dauern. Das Büro des Werkstattchefs, der Lagerraum für die Ersatzteile, die elektrischen Anschlüsse – fast alles muss neu gemacht werden. Auf der Baustelle ist denn auch ein ständiges Kommen und gehen. Der Schadensspezialist der Versicherung, der Mitarbeiter der Glaserei – alle paar Minuten ist Maier an einem anderen Ort gefragt.

Normalzustand im Showroom
Oben, im Showroom, kriegt man vom Trubel um das Feuerinferno wenig mit. Nur ein paar Plastikbahnen auf dem Boden – quasi die Handwerkerstrasse – und die gedämpften Geräusche der Spitzarbeiten deuten auf die Sanierung hin. Dass der Verkaufsbetrieb trotz allem normal weiterlaufe, mache ihn schon stolz, sagt Maier. «Noch am Freitag haben wir nach dem Brand drei Neufahrzeuge ausgeliefert und zwei Autos verkauft.»

Überhaupt ist Maier voll des Lobs für seine Mitarbeiter. Diese hätten perfekt auf den Brand reagiert, indem sie etwa einen Pneu-Kran aus dem Weg schafften, um für die Feuerwehr Platz zu lassen oder auch das Café über der Werkstatt evakuierten. «Es war aber auch absolut beeindruckend, wie schnell und kompetent uns die Feuerwehr geholfen hat, und das gleiche gilt für die Versicherungen.» Gefreut hat sich Maier über die vielen aufmunternden Reaktionen von Kunden, Geschäftspartnern und Freunden. Mails, Kärtchen, Facebook-Nachrichten – ja sogar ein extra angefertigtes Poster durfte er entgegen nehmen.